Kompostieren gehört zu den ältesten und nachhaltigsten Methoden, organische Abfälle sinnvoll zu verwerten. Mit einem eigenen Kompost im Garten verwandelst du Küchenreste, Rasenschnitt oder Laub in wertvollen Humus – ganz ohne chemische Zusätze.
Kompost anlegen – Schritt-für-Schritt Anleitung für einen klassischen Haufen oder Komposter
Ob klassischer Komposthaufen oder praktischer Komposter – in dieser Anleitung erfährst du, wie du Schritt für Schritt Kompost anlegen kannst, was hinein darf und wie du ihn richtig pflegst.
Warum Kompost anlegen? – Die Vorteile auf einen Blick
- 🌱 Nachhaltig: Küchen- und Gartenabfälle werden sinnvoll wiederverwertet.
- 🌱 Kostenersparnis: Du brauchst weniger Dünger oder Erde aus dem Handel.
- 🌱 Bodengesundheit: Kompost verbessert die Struktur, speichert Wasser und liefert wertvolle Nährstoffe.
- 🌱 CO₂-Reduzierung: Weniger Biomüll landet in der Tonne, Transport und Entsorgung werden vermieden.
Schritt 1: Den richtigen Standort wählen
- Halbschattig: Zu viel Sonne trocknet den Kompost aus, zu viel Schatten verlangsamt den Prozess.
- Windgeschützt: So bleibt die Feuchtigkeit besser erhalten.
- Bodeneben: Stelle den Kompost direkt auf Erde, damit Mikroorganismen und Regenwürmer einwandern können.
- Gut erreichbar: Kurze Wege zur Küche und zum Garten erleichtern die Arbeit.
Schritt 2: Komposthaufen oder Komposter?
Klassischer Komposthaufen
- Ideal für große Gärten mit viel Platz.
- Einfach aufzuschichten, flexibel erweiterbar.
- Benötigt mehr Pflege (z. B. Umsetzen).
Geschlossener Komposter (z. B. Thermokomposter)
- Platzsparend und optisch unauffälliger.
- Beschleunigt die Rotte durch höhere Temperaturen.
- Praktisch für kleine Gärten oder empfindliche Nachbarn.
Schritt 3: Richtig befüllen – Schicht für Schicht
Die richtige Mischung aus „grünem“ (stickstoffhaltig) und „braunem“ (kohlenstoffhaltig) Material ist entscheidend.
Geeignetes Material
- Grünmaterial (feucht, stickstoffreich): Küchenabfälle, Rasenschnitt, Obst- und Gemüsereste.
- Braunmaterial (trocken, kohlenstoffreich): Laub, kleine Äste, Stroh, Pappe oder Papier (unbedruckt).
Schichtaufbau
- Grobmaterial (Äste, Zweige) als Drainageschicht.
- Grünmaterial (z. B. Rasenschnitt, Küchenabfälle).
- Braunmaterial (z. B. Laub, Pappe).
- Abwechselnd weiter aufschichten (1–1,5 m Höhe).
👉 Tipp: Ab und zu eine dünne Schicht Gartenerde oder reifen Kompost dazwischenstreuen, um die Rotte zu beschleunigen.
Schritt 4: Pflege und Kontrolle
- Feuchtigkeit: Der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgewrungener Schwamm.
- Umsetzen: Alle 2–3 Monate umschichten, um Sauerstoff zuzuführen.
- Geruch: Ein gesunder Kompost riecht angenehm erdig. Fäulnis deutet auf Fehler hin.
Schritt 5: Was darf rein, was nicht?
✔ Rein darf:
- Obst- und Gemüsereste
- Kaffeesatz, Teebeutel
- Rasenschnitt, Laub, Strauchschnitt
- Eierschalen
- Unbedrucktes Papier oder Pappe (zerrissen)
❌ Nicht rein darf:
- Fleisch, Fisch, Knochen
- Gekochte Essensreste
- Öle, Fette
- Katzen- oder Hundekot
- Krankheitsbelastete Pflanzen (z. B. Tomaten mit Braunfäule)
Schritt 6: Wann ist der Kompost fertig?
Nach etwa 6–12 Monaten (bei Thermokompostern 3–6 Monate) ist der Kompost reif:
- Dunkelbraun und krümelig
- Riecht angenehm nach Waldboden
Häufige Fragen (FAQ)
Wie lange dauert es, bis Kompost fertig ist?
Zwischen 6 und 12 Monaten. Thermokomposter sind schneller (3–6 Monate).
Kann man Kompost im Winter anlegen?
Ja, aber die Rotte verlangsamt sich durch Kälte. Im Frühjahr läuft der Prozess wieder schneller.
Wie verhindere ich Geruch und Schädlinge?
Keine gekochten Essensreste einfüllen und Grün- sowie Braunmaterial immer abwechselnd schichten.
Fazit: Kompost anlegen lohnt sich
Egal ob klassischer Komposthaufen oder moderner Komposter: Mit ein wenig Geduld und der richtigen Pflege verwandelst du Abfälle in wertvollen Humus. So schonst du die Umwelt, verbesserst deine Gartenböden und sparst sogar Geld.